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Freitag, 10. April 2009

Episode 15: Euphorie, Frühlingsgefühle oder am Rande des Wahnsinns?

Keine Ahnung aber seit ein paar Tagen bin ich total euphorisch und hibbelig, wenn ich Üben kann. Hatte mal einen kleinen Durchhänger, aber momentan bin ich anscheinend ein Brunnen von Glückshormonen. Habe ja den leisen Verdacht, dass das Gehirn das zwischenzeitlich ohne jegliche Grundlage macht, damit die Klavierlehrer nicht arbeitslos werden J. Mein 4. Monat Klavierunterricht hat im April angefangen und es macht mir nach wie vor jede Menge Spaß.


Mein Lehrer meinte, ich sei nicht so einfach. Ich habe Notenkenntnisse, eine gute Portion Talent, konkrete Vorstellungen, aber leider auch jede Menge Ungeduld und spiele nicht jedes Stück, das man mir gibt. Tja, das bringt es wohl auf den Punkt. Mein Name ist mos und ich bin eine Klavier Zicke! Gibt es für sowas eigentlich Selbsthilfegruppen, wie die AKZ (anonymen Klavier Zicken)?

Meine Ungeduld ist das Schlimmste! Die muss ich in den Griff bekommen. Ich will alles jetzt oder am liebsten schon gestern. Viel zu oft, spiele ich Stücke einfach viel zu schnell. Jetzt habe ich slow-music verordnet bekommen. Fällt mir sehr schwer, ist aber besser, weil ich dazu neige gerne mal zu „huddeln“.


Ich kann jetzt nicht wirklich sagen, dass ich wahnsinnige Fortschritte gemacht hätte, die diese Euphorie begründen könnten oder ich ein super schweres Stück spielen könnte. Ich habe nur einfach das Gefühl, meine 10-Finger-Bande immer besser in den Griff zu bekommen Sieht vielleicht nicht so aus, fühlt sich aber so an. Das Schreckgespenst Bassschlüssel verliert langsam seine Wirkung. Seit dieser Woche übe ich ein Jazz Excercise, das mir sehr viel Spaß macht. Ich finde es natürlich mal wieder schwer. Muss viel hin und her mit der rechten Hand, aber es klappt immer besser.


Das Ergebnis könnt ihr hier sehen, aber Achtung! SLOW-MUSIC!

Oh, mir fällt gerade auf, das ist das erste Stück, dass ich auf meinem guten Schimmel einstelle. Ende des Monats wird es überholt und klingt nicht mehr ganz so schräg.


Dazu arbeite ich an der Musiktheorie. Ich übe Akkorde und Voicings aufzuschreiben, zu Stücken die ich normalerweise singe. Wenn man einmal den Aufbau eines Akkords verstanden hat, kann man sich jeden Akkord zusammen suchen. Bei mir dauert es zwar noch, aber das wird mit der Zeit bestimmt besser. Schwieriger finde ich, mit der linken Hand den Basston zu spielen und mit der Rechten, das Voicings zum Akkord. Im Moment nichts Wildes einfach die Terz und die Septime, aber ich finde es sehr abstrakt und schwierig. Kann vom Kopf her noch keinen Zusammenhang herstellen, wenn ich es mit zwei Händen greife.

Donnerstag, 5. März 2009

Episode 13: Meine Entdeckung von Oscar Peterson

Gestern hatte ich Unterricht und mit meinem Lehrer über meine Baustelle „Some Day a Price Will Come“ gesprochen. Er meinte zwar, dass er doch sehr zufrieden sei, wie ich es bis jetzt spiele, könne aber verstehen, wenn ich lieber am Anfang Stücke hätte, wo man schneller einen hörbaren Erfolg hat.

Wir haben uns jetzt so geeinigt, dass ich an dem Stück weiter arbeite, aber max. 15 Minuten. Neu dazu habe ich ein wunderschönes Stück von Oscar Peterson bekommen. Es heißt „You Look Good To Me“ , in meiner Musiksammlung habe ich eine Aufnahme davon und finde sie klingt einfach klasse.
Bis jetzt war mein Haupt-Ohrenmerk ja eher auf Sax ausgerichtet. Ich habe zwar sehr viele Jazzaufnahmen, aber mich mit den Klavieraufnahmen noch nie so richtig befasst. Nachdem ich jetzt mal meine Jazzsammlung durchforstet habe, bin ich auf recht viele Title von Oscar Peterson gestoßen und muss sagen, ich finde ihn einfach wunderbar, liebe die Art und Weise, wie er Klavier spielt. So melodisch und mit viel Herz und Gefühl. Ich mag sowas sehr, läuft bei mir momentan rauf und runter.


Mal sehen, wie ich mit diesem Stück zu recht komme. Habe heute mal angefangen zu üben und muss sagen, dass es schon bedeutend besser klappt, als die Anfänge mit dem Disney Lied. Trotzdem werde ich weiter an dem Disney Stück arbeiten, wäre doch gelacht, wenn ich es nicht irgendwann mal hin bekomme.
Das neue Stück liegt meinen Fingern von Anfang an schon irgendwie besser. Die Töne liegen halt recht nah bei einander und man macht es teilweise intuitiv.

Bei dem neuen Stück, soll ich erst mal die Akkorde mit beiden Händen greifen. Ich soll dadurch lernen, die Noten nicht einzeln zu sehen, sondern halt im Zusammenhang. Das würde später helfen, Dinge schneller zu begreifen und zu verstehen. Momentan sind Akkorde für mich noch böhmische Dörfer. Ich weiß zwar, dass es sich um Terzschichtungen handelt, auch wie die verschiedenen Akkorde aufgebaut sind. Muss aber immer abzählen, so aus dem Kopf weiß ich nicht, welche Töne in einem Akkord sind.

Dies ist ja auch einer der Hauptgründe, warum ich das Klavierspielen lernen wollte. Ich hoffe so endlich einen Zugang zur Harmonielehre zu bekommen. Quasi als wunderbarer Nebeneffekt. Mit dem Blick auf eine Tastatur ist es meiner Meinung nach einfacher, die Zusammenhänge zu verstehen. Zumindest ist das meine momentane Vorstellung. Bin mal gespannt, ob ich diese ganzen Akkordsachen irgendwann in den Kopf bekomme und lerne locker damit um zu gehen.

Dann arbeite ich noch an einem anderen Stück „Beautiful Love“. Hier allerdings eher in Richtung Improvisation. Von diesem Stück spiele ich nur mit der rechten Hand die Melodie. Mit Band in a Box, habe ich mir eine Bassbegleitung dazu gebastelt. Ich soll verschiedene Dinge versuchen. Letzte Woche sollte ich die vorhandenen Melodienoten einfach rhythmisch abändern und im zweiten Durchgang einfach einige Töne weglassen. Diese Woche soll ich versuchen direkte Nachbartöne mit hinzu zu nehmen. Auf dem Sax habe ich immer wild aus dem Bauch raus improvisiert. Hier soll ich mich jetzt mal an Regeln halten, um verschiedene Möglichkeiten zu lernen. Sehr interessant, aber auch schwer für mich, weil ich halt gerne „dudel“.

Dann gab es noch eine gute Nachricht heute. Der Spediteur hat den Termin bestätigt, wann mein Klavier angeliefert wird. Nächsten Dienstag ist es so weit. Ich hoffe alles geht gut. Bin jetzt schon sehr aufgeregt und kann kaum noch abwarten.

Donnerstag, 19. Februar 2009

Episode 10: 88 Tasten, 10 Finger und Null Ahnung

Warum hat ein Klavier nur so viele Tasten und ich 10 Finger? Gestern hatte ich wieder Unterricht und habe eine neue Herausforderung bekommen. Am Menuett in G-Dur soll ich weiter die Dynamik üben. Da ich ja eigentlich sehr gerne eher in Richtung Barpiano gehen möchte, habe ich jetzt ein Stück in diese Richtung bekommen.

Ich wusste, ich hätte Klassik sagen sollen :). Nun, das neue Stück ist „Some day my prince will come“ Kennt vermutlich fast jeder aus dem Disney Film Schneewittchen und die sieben Zwerge. Die Herausforderung ist: Es ist ein 5-stimmiger Satz. Das heißt, ich muss immer 5 Töne gleichzeitig greifen. 2 mit der linken Hand und 3 mit der Rechten. Vereinzelt kommt auch mal ein einzelner Zwischenton, aber eher selten. Boah, wie kompliziert ist das denn?

Bin wirklich sehr gespannt, ob ich das hinbekomme. Das Arrangement hört sich sehr schön an, allerdings noch nicht bei mir. Ich glaube für manche Spannen habe ich zu kurze Finger bzw. sind sie noch zu umgelenkt. Das ist ja ganz schon tricky.

Beide Hände umsetzten, die Fingersätze beachten, die Vorzeichen etc. Wahnsinn. Mein Lehrer sagte aber schon, dass es recht schwer werden würde und ich sehr viel Zeit lassen sollte. Ich soll mir merken, wie sich die Griffe anfühlen. Oft ist es ja im Prinzip der gleiche Griff nur eben versetzt. Auch soll ich bei diesem Stück nicht die Hände getrennt üben. Also erst die Finger setzten und dann in die Tasten einsinken lassen usw.

Ich bin sehr gespannt, ob diese neue Herausforderung auch zu meistern ist. Beim Menuett habe ich ja auch gedacht, das pack ich nie und jetzt fluppt es super gut. Hier habe ich im Moment noch größere Bedenken.

Wir werden sehen. Macht auf jeden Fall Spaß.