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Mittwoch, 21. Januar 2009

Episode 5: Zweite Stunde, große Herausforderung



J.S.Bach Menuet in G-Dur aus dem Klavierbüchlein für Anna Magdalena Bach

Gestern hatte ich meine 2. Stunde und es hat wieder viel Spaß gemacht. Hausaufgaben gut erledigt, puh, Glück gehabt. Meine neue Hausaufgabe heißt Menuet in G-Dur von Bach. Na das ist ja mal eine Hausnummer für die 2. Stunde.

Mein Lehrer meint, das schaffe ich. Dann schaffe ich das auch! Ich bin eigentlich sehr, sehr froh, dass er nicht stur nach einer bestimmten Klavierschule vorgeht. Gut, bei diesem Stück sind natürlich für mich schon einige Hürden zu meistern.


Die Töne der RH umfassen ca. eine Tonspanne von 13 Tönen, die von der LH ich glaube von 12. Das Stück kenne ich von der Melodie her, wer kennt es nicht J ist ja auf jeder 2. Spieluhr.
So könnte es dann irgendwann mal klingen:

So klingt es momentan bei mir. Nur die ersten 16 Takte der rechten Hand.


Eine Vorgabe in welcher Zeit ich es schaffen soll, gibt es nicht. Ich soll einfach versuchen. Es mir stückchenweise vor nehmen. Erst die Melodiehand dann die Begleithand. Dann eine Hand spielen und die Töne der anderen Hand dazu singen. Nun ja, bei der Melodie geht das ja noch recht gut, bei der Begleitung sehe ich da schon ein paar Probleme auf mich zu kommen.

Gestern Abend habe ich mich das erste Mal heran gewagt. Erst mal eine kleine Rangehens- Analyse für mich. Wie packe ich es am besten an.

Ich werde das Stück erst mal grob in 2 Teile aufteilen. Nehme mir erst die ersten 16 Takte vor, diese natürlich auch nicht komplett sondern stückchenweise. Ganz schön viele Fingerwechsel sind da zu beachten, mal sehen wie lange es dauert, bis ich das hinbekommen werde. Es macht aber sehr viel Spaß! Es ist schön ein Stück zu haben, das sich schon nach Musik anhört. Sind auch ein paar schwarze Tasten mit dabei, ohhh, da muss ich dran denken.


Dann soll ich noch zwei verschiedene Anschlagtechniken bei dem Stück üben und anwenden. Die längeren Noten mit Unterstützung des Handgelenkes (also das Handgelenk etwas nach unten fallen lassen und die Anschlagkraft quasi aus dem Gelenk nehmen), die schnellen Noten aus den Fingern raus. So und jetzt muss nur noch mein Hirn mitspielen und alles schön an die Finger weiter geben.

Freitag, 16. Januar 2009

Episode 3: 10 kleine Zappelfinger und die Hürden des Spielenlernens….

10 Zappelfinger die leider nicht immer das machen, was ich möchte. Manchmal sitze ich einfach ungläubig vor meiner Tastatur und frage mich, warum meine Finger eine so extreme Eigendynamik entwickeln.

Normalerweise haben sie mir immer gehorcht und gemacht, was ich wollte. Bis zu dem Tag, als Herr Roland in meinen Proberaum eingezogen ist. Es kann doch nicht so schwer sein, die Finger auf den Tasten liegen zu lassen und die Tasten an zu schlagen. Spätestens beim Ringfinger ist es dann vorbei. Schätze mal der Ringfinger und sein Buddy der Kleinefinger haben sich gegen mich verschworen. Drücke ich den Ringfinder runter, will der kleine Finger hoch.

Noch schlimmer ist es, wenn man die Finger paarweise nutzen möchte, als z.B. 1 u. 3, 2 u. 4 oder ähnliches. Der Rest der Finger will dann sofort von den Tasten weg. Ist das noch normal.

Schwer fällt mir auch die beiden Notensysteme zu lesen und um zu setzten. Es sind so viele Dinge, auf die man gleichzeitig achten muss. Ich bin ja schon heil froh, dass ich den Violinenschlüssel lesen kann und nicht auch noch dieses Problem bewältigen muss.
Das Zuordnen zu den Tasten ist trotzdem nicht so einfach. Die einzigen 2 Töne, die ich im Schlaf identifizieren kann, sind C und F. Die finde ich ohne zu überlegen. Danach geht die Abzählerei los. Entweder von C an oder eben von F an. Mal sehen, wie lange es dauert diese 7 Töne direkt den Tasten zu ordnen zu können.

Noch schlimmer wird es im Bassschlüssel. Da möchte ich komischerweise immer in die falsche Richtung die Töne anschlagen. Also, wenn es in die tiefe Lage geht, wollen meine Finger sehr oft trotzdem nach rechts runter. Sehr kurios.

Bei mir kommt allerdings noch ein Problem hinzu. Da ich ja Saxophon spiele und es gewöhnt bin die Töne dort zu greifen, muss ich jetzt umdenken. Auf dem Sax geht es quasi von rechts nach links (bzw von unten nach oben.). Das tiefe C wird mit dem kleinen Finger gegriffen, das D mit dem Ringfinger etc. Auf der Klaviatur ist es jetzt umgekehrt.

Da Blindspielen macht mir hingegen momentan noch keine Probleme ( na, das ist ja schon mal ein Silberstreifen am Horizont J ). Allerdings habe ich bis jetzt ja auch erst 1 Übungsstück. Mal sehen, was die Zeit so mit sich bringt.

Alles in allem muss ich feststellen, dass das ganze Thema ein sehr komplexes ist und sehr viele Sinne koordiniert werden müssen. Die Koordination auf die Reihe zu bekommen wird wirklich eine Herausforderung sein.

Probleme macht mir persönlich auch das Sitzen. Wenn ich sonst Musik mache, bin ich immer unterwegs. Egal ob beim Singen, Saxophon oder Klarinette spielen. Ich bewege mich ständig. Gehe auf und ab oder ähnliches.

Jetzt bin ich an einen Stuhl gefesselt, muss eine bestimmte Haltung einnehmen und diese bei behalten. Ich finde das sehr anstrengend und ungewohnt. Entweder liegt es noch an meiner eher verkrampfen Haltung oder an der ungewohnten Situation, aber mir tut manchmal ganz schön der Rücken oder die Arme weh.
Jetzt fieber ich dem Montag entgegen, da habe ich endlich wieder Unterricht und bekomme ein Feedback und neuen Input.

Mittwoch, 14. Januar 2009

Episode 1: Wie es begann

Dies ist mein allererster Blogversuch. Also verzeiht mir, wenn es zu Anfang etwas holprig wird. Mal sehen was mit der Zeit daraus wird.

Eigentlich möchte ich mit diesem Blog mir und evtl. auch anderen Leuten Mut machen, die sich die Frage stellen: Bin ich zu alt ein Instrument zu lernen? Meine Antwort momentan ist: Ich hoffe nicht! Sollte ich kläglich scheitern, wird die Antwort anders lauten. Ich bin aber sicher, dass es klappen wird!
Erstmal ein bisschen über mich. Mittlerweile bin ich doch tatsächlich 42 Jahre alt und habe den Entschluss gefasst in diesem Alter noch mit dem Klavierspielen anzufangen. Ob das jetzt ein weiser Entschluss war, sei mal dahin gestellt.

Ich liebe Musik und Musik zu machen. Leute die sich einfach an ein Klavier setzten und wunderbar locker spielen können, faszinieren mich.
Eigentlich spiele ich Saxophon, singe Jazz und spiele auch ein bisschen Klarinette. Trotzdem möchte ich jetzt auch noch sehr gerne Klavierspielen lernen. So in Richtung Barpiano. Na, ob das wohl klappen wird.

Zu allererst hatte ich mir ein Keyboard mit 76 Tasten gekauft in der mittleren Preislage. Nach kurzer Zeit, habe ich das aber schon bereut und es umgetauscht. Nach einiger Zeit im Geschäft habe ich mich dann für ein Roland FP4 Stagepiano entschieden. Das macht doch schon einen viel besseren Eindruck auf mich. Ist vielleicht nicht 100% mit einem richtigen Klavier zu vergleichen, kommt dem aber doch schon bedeutend näher, als mein Keyboard :).



Ich stehe auf dem Standpunkt, dass man ein Instrument nicht richtig lernen kann, wenn man keinen Lehrer hat. Die Grundlagen sind wichtig, aufbauen kann man später noch alleine. Wenn man sich von Anfang an etwas Falsches angewöhnt, ist es schwer das wieder heraus zu bekommen.


Deshalb habe ich mir einen guten Lehrer gesucht. In Köln hat man das Glück eine große Auswahl zu haben, da hier die Musikhochschule ist und auch die offenen Jazzhausschule. Mein Lehrer ist Jazzer und richtig gut. Na, das sind ja schon mal gute Voraussetzungen um einen guten Start zu haben.



Die erste Stunde hatte ich auch schon. Wusste gar nicht, dass 10 Finger so viel Blödsinn machen können und das Hirn die Gliedmaßen nicht unter Kontrolle bekommt. Boah, das kann ja noch was werde!


Hausaufgabe war moderat. Fingerübungen und ein kleines Stück über 8 Takte. Selbst damit kämpfe ich schon. Geht aber immer besser. Ich finde es super kompliziert mit beiden Händen etwas verschiedenes zu machen. Die Linke muss andere Noten, Rhythmen spielen als die Rechte. Hallo, kann das mal irgendjemand dem Groß- und Kleinhirn mitteilen. Dazu muss ich auch noch lernen den Bassschlüssel zu lesen. Was soll den noch alles in die grauen Zellen.


Nun gut, noch 1 Woche Zeit bis zum nächsten Unterricht. Leider nur 14tägig, geht nicht anders. Na, immerhin!
Fortsetzung folgt......