Dienstag, 24. Februar 2009

Episode 11: Übekontrolle und Motivation

Mal etwas ganz anderes. Ich kann aus eigener Erfahrung jedem raten regelmäßig Aufnahmen von seinem Spiel zu machen. Als ich damals mit dem Saxophonpielen angefangen habe, habe ich mehr oder weniger jeden Monat eine Aufnahme gemacht.

Ich weiß, dass der Punkt kommt, wo man denkt, dass man überhaupt keine Fortschritte mehr macht und sich irgendwie immer gleich anhört etc. etc. Das hat man bei jedem Instrument, sogar beim Singen. Hört man dann aber ältere Aufnahmen von sich, ist man sehr oft wirklich erstaunt, welche Fortschritte man in der Zwischenzeit gemacht hat.

Am Anfang sind diese Fortschritte natürlich sehr viel größer und besser hörbar. Nach ein paar Jahren, werden es nur noch Nuancen und Feinheiten sein, die aber extrem wichtig sind. Man bleibt nie stehen, es geht immer weiter, nur die Schritte werden kleiner.

Die Aufnahmen müssen keine Profiaufnahmen sein. Einfach ein kleiner Mitschnitt pro Monat, von einem Stück, das einem liegt oder an dem man in letzter Zeit gearbeitet hat. Ihr werdet euch wirklich wunder, wenn ihr vielleicht mal nach 1 Jahr die Aufnahmen vergleicht. Wer kein Aufnahmegerät hat, kann das auch mit dem Handy, Digicam oder Videocam machen, gut, die Qualität ist leider oft nicht soooo super, aber es gibt doch einen Eindruck wieder.

Ich nehme z.B. oft mit einem Boss Micro BR auf. Ist ein kleines Ding, das man überall mit hinnehmen kann. Etwas größer als eine Zigarettenschachtel, aber ein ganzes Tonstudio ist darin verborgen. Einfach genial das Ding und erschwinglich, kostet gerade mal 199 Euro. Damit kann man erstklassige Aufnahmen machen.
Diese Aufnahme wurde übrigens damit gemacht. Den Micro BR sieht man kurz am Anfang von meinem Video. Sorry, nur eine Saxaufnahme von mir, eine reine Impro zu einem Playalong.




Holt euch eure Aufnahme auf den PC, legt einen Ordner an und gebt der Aufnahme einen Namen und ein Datum. Glaubt mir, es hilft! Man vergisst leider zu häufig, wo man her kommt und welchen langen Weg man schon gegangen ist.

Der Fortschritt ist ja eher ein schleichender Prozess, den man gar nicht so extrem wahrnimmt. Am Anfang schon, später nicht mehr so stark. Die Aufnahme lügt nicht und sie motiviert weiter zu machen.

Ich habe festgestellt, dass die Fortschritte eigentlich verlaufen, wie eine Treppe. Man nimmt kontinuierlich eine Stufe, irgendwann ist man dann auf dem Treppenabsatz und bleibt dort eine Weile stehen. Das sind oft die Plätze, wo einen leider sehr oft die Motivation und die Lust verlassen. Es ist aber ein bisschen wie „Atem holen“, Auge zu und durch! DURCHHALTEN!! Danach steht man oft vor einem großen Sprung und dann geht es wieder weiter.
Ich weiß auch nichtgenau warum das so ist, es geht aber vielen Leute so, mit denen ich darüber geredet habe. Ich erkläre mir das immer so, dass das Hirn und der Körper diesen zeitweiligen Stillstand brauchen um das Gelernte zu verarbeiten, automatisieren und Platz für neue Dinge zu schaffen.
Allerdings sind diese Zeiten auch wirkliche Durststrecken, wo man sein Instrument am liebsten zum Heizen nehmen würde oder aus dem Sax eine Lampe bauen möchte :).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen